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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 23

1909 - Leipzig : Hirt
3. Niederwerfung Preußens. 23 Im Frieden zu Preßbnrg, der noch in demselben Jahre zustande kam, mußte Österreich Venezien an Italien abtreten, Tirol und Vorarlberg an Bayern, andre Besitzungen an Württemberg und Baden. Diese drei deutschen Staaten hatte Napoleon zu einem Bündnis mit Frankreich veranlaßt. Außer der Gebietserweiterung wurden Bayern und Württem-berg als Königreiche von Napoleon anerkannt. Österreich hatte seine letzte Besitzung in Italien verloren und hatte auch deutsches Gebiet eingebüßt. Der König von Neapel verlor sein Königreich, behauptete sich aber mit englischer Unterstützung in Sizilien. Bezeichnend sür den Übermut, mit dem Napoleon nicht willfährige Fürsten behandelte, ist sein Brief an den König von Neapel nach der Schlacht bei Austerlitz: „Die Dynastie Bourbon in Neapel hat aufgehört zu regieren." Das Königreich Neapel übertrug Napoleon seinem Bruder Joseph; sein Schwager Joachim Murat, Gemahl seiner Schwester Karoline, erhielt das Großherzogtum Berg, das aus den ehemaligen Herzogtümern Kleve und Berg gebildet wurde; die Batavische Republik gab er seinem Bruder Ludwig als Königreich Holland. Dieser Ludwig ist der Vater Napoleons Iii. Italien war als Königreich mit der Krone Frankreichs vereinigt und wurde von seinem Stiefsohn Engen Beauharnais verwaltet. Eugen Beauharnais war ein Sohn der Kaiserin Josephine aus deren erster Ehe mit dem General Beauharnais. Wie die Republik Basallenrepubliken geschaffen hatte, so schuf Napoleon für seine Familie Vasallenkönigreiche. Von einschneidender Bedeutung für die deutschen Verhältnisse war die Stiftung des Rheinbundes. Die deutschen Staaten mit Ausnahme von Österreich und Preußen sagten sich vom Deutschen Reiche los und traten zum Rheinbund zusammen unter der Schutzherrschaft Napoleons. Daher legte Kaiser Franz Ii. am 6. August 1806 die deutsche Kaiserkrone nieder. So fand das Deutsche Reich nach tausendjährigem Bestände seinen Untergang in den Stürmen der Napoleonischen Kriege durch die Untreue deutscher Fürsten. 3. Niederwerfung Preußens. Zu dieser Zeit regierte in Preußen König Friedrich Wilhelm Iii. Im Jahre 1797 war er seinem Vater, Friedrich Wilhelm Ii., gefolgt. Er war ein einfacher, schlichter Mann, religiös und rechtlich gesinnt. So lange wie möglich wünschte er feinem Lande den Frieden zu erhalten. Sah er doch, daß Napoleons Gegner überall unterlagen. Indessen bestand am Hofe und im Lande eine ansehnliche Kriegspartei. Da Preußen feit 1793 "neutral geblieben war, hatten die preußischen Truppen die napoleonifche Art der Kriegführung nur aus der Ferne kennen gelernt; das preußische Heer hatte die notwendige neue Schulung nicht mit durchgemacht. Als Kaiser Alexander I. von Rußland sich der dritten Koalition

2. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 41

1909 - Leipzig : Hirt
9. Die Befreiungskriege. 41 der Neujahrsnacht 1814 seine Truppen bei Kaub, Koblenz und Mannheim über den Rhein; Schwarzenberg drang durch die Schweiz und der englische Feldherr Wellington aus Spanien über die Pyrenäen in Frankreich ein. Von den Gefechten, die zwischen Napoleon und den Truppen der Verbündeten geliefert wurden, ist das bei Bar-sur-Aube deshalb besonderer Erwähnung wert, weil der sechzehnjährige Prinz Wilhelm von Preußen, der spätere Kaiser Wilhelm I., sich die erste Kriegsauszeichnung, das Eiserne Kreuz, durch einen kühnen Ordonnanzritt verdiente. Am 31. März zogen Kaiser Alexander von Rußland und König Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen mit ihren Heeren in Paris ein. Das österreichische Heer führte Schwarzenberg in die französische Hauptstadt. Kaiser Franz wollte an dem Triumphzuge nicht teilnehmen aus Rücksicht auf seine Tochter Maria Luise, die seit 1810 die Gemahlin des Besiegten war. Napoleon wurde abgesetzt, die Insel Elba, zwischen Italien und Korsika, ihm als selbständiges Fürstentum überwiesen; er behielt den Kaisertitel und eine Leibwache von 800 Mann; Frankreich mußte auf alle nach 1792 eroberten Länder verzichten; diese wurden den ehemaligen Fürsten zurückgegeben^ ^Der Wiener Kongreß. Ludwig Xviii., der Bruder Ludwigs Xvi.,1) wurde vom französischen Senat als König nach Frankreich zurückgerufen. Mit ihm wurde der erste Pariser Friede geschlossen, der Frankreich auf sein Gebiet von 1792 beschränkte. Nun traten die Gesandten der Fürsten in Wien zu einem Kongreß zusammen, um die Angelegenheiten Europas neu zu ordnen. Das war nicht leicht, und bald wäre es unter ihnen zu ernsten Streitigkeiten gekommen, besonders weil der Vertreter Frankreichs, Fürst Talleyrand, sehr geschickt die Eifersucht der einzelnen Mächte wachzurufen und im Interesse Frankreichs zu verwerten wußte. Er erklärte, daß Napoleon, nicht Frankreich, die Kriege gegen die europäischen Mächte geführt hätte; daher dürfe nicht Frankreich, sondern nur Napoleon bestraft werden. Da England und Rußland ihm hierin beipflichteten, konnten Preußen und Österreich die Herausgabe von Elsaß-Lothringen nicht durchsetzen. Als Napoleon von der Uneinigkeit seiner Gegner hörte, verließ er die Insel Elba, um von neuem sein Waffenglück zu versuchen. Nun einigten sich die Mächte. Preußen erhielt den Rest von Schwedisch-Pommern, so daß es nunmehr die ganze Provinz Pommern besaß, die Insel Rügen, ferner Jülich und Berg, die Kurfürstentümer Cöln und Trier sowie andre herrenlos gewordene Gebiete im Westen; aus all diesen Erwerbungen im Westen wurden die Provinzen Rheinland und Westfalen gebildet, ferner die heutige Provinz Posen und der nördliche Teil der Lausitz. Diese wurde dem Königreich Sachsen genommen, weil *) Ludwig Xvil, Sohn Ludwigs Xvi., starb, wie Seite 15 erwähnt, in seinem elften Lebensjahre.

3. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 42

1909 - Leipzig : Hirt
42 Ii. Frankreich als Kaiserreich. es während des Krieges zu Napoleon gehalten hatte. Bayern, Sachsen, Württemberg und Hannover wurden als Königreiche anerkannt, Baden, die beiden Mecklenburg, Oldenburg, Sachsen-Weimar und Hessen-Darm-stadt zu Großherzogtümern erhoben, die Schweiz ein unabhängiger Freistaat, die Niederlande mit Belgien ein Königreich. Hannover wurde wieder mit England in Personalunion verbunden. Napoleons Rückkehr nach Frankreich. Die französischen Truppen, die gegen Napoleon abgesandt wurden, gingen zu ihm über. Ludwig Xviii. floh. Interessant sind die Nachrichten, durch die der Moniteur universel, die amtliche Zeitung von Paris, die einzelnen Abschnitte der Rückkehr Napoleons an den betreffenden Tagen — es war im Monat März 1815 — den Franzosen bekannt machte: 1. Der Menschenfresser hat seine Höhle verlassen. 2. Der Werwolf von Korsika ist im Golf Juan gelandet. 3. Der Tiger ist in Gap angekommen. 4. Das Ungeheuer hat in Grenoble geschlafen. 5. Der Tyrann ist durch Lyon gekommen. 6. Der Gewaltherrscher ist sechzig Meilen von der Hauptstadt gesehen worden. 7. Bonaparte rückt mit großen Schritten vor, aber er wird niemals in Paris einziehen. 8. Napoleon wird morgen unter unsern Wällen sein. 9. Der Kaiser ist zu Fontainebleau angekommen. 10. Seine Königliche und Kaiserliche Majestät hat gestern abend seinen Einzug in sein Schloß der Tnilerien gehalten, inmitten seiner treuen Untertanen. Die Entscheidung. Als Napoleon die Regierung Frankreichs wieder übernommen hatte, rüsteten Rußland, England, Österreich und Preußen. Napoleon wollte zuerst die Engländer und Preußen, die in Belgien standen, niederwerfen und sich dann gegen die übrigen wenden; das letztere blieb ihm erspart. Bei Ligny in der Nähe von Brüssel wurde Blücher-geschlagen. Daraus griff Napoleon den englischen Feldherrn Wellington zwischen Waterloo und Belle-Alliance an und hätte wieder den Sieg errungen, wenn nicht Blücher in der entscheidenden Stunde erschienen wäre und ihm den Sieg entrissen hätte. Das geschlagene französische Heer wurde bis Paris verfolgt und ihm keine Möglichkeit gelaffen, sich wieder zu sammeln und noch einmal das Waffenglück zu versuchen. Napoleon wurde nach der Insel St. Helena verbannt, wo er am 5. Mai 1821 gestorben ist. *) Die Truppen der Verbündeten rückten zum zweitenmal in Paris ein. Ludwig Xviii. wurde wieder zurückgerufen und mit ihm der zweite Pariser Friede geschlossen, durch den Frankreich auf die Grenzen und Gebiete beschränkt wurde, die es im Jahre 1790 besessen hatte. Saarbrücken und Saarlouis wurden an Preußen abgetreten. Die Kunstschätze, die die Franzosen auf ihren Siegeszügen nach Paris geführt hatten, wurden an die früheren Besitzer herausgegeben. ') Im Jahre 1840 wurde seine Leiche nach Paris gebracht und im Jnvaliden-dome beigesetzt.

4. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 76

1909 - Leipzig : Hirt
76 Iv. König Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen und seine Zeit. Das Jahr 1848 brachte auch in Italien die Bewegung zur Herstellung eines einheitlichen Königreiches wieder in Gang. Vor allem war die österreichische Herrschaft in der Lombardei und Venedig verhaßt. Der König von Sardinien stellte sich an die Spitze der Einheitsbewegung und rückte mit einem Heere in die Lombardei ein, wurde aber von dem österreichischen Feldmarschall Radetzky bei Custozza und Novara so entscheidend geschlagen, daß er die Krone seinem Sohne Viktor Emanuel ll. abtrat. Dieser schloß Frieden mit Österreich und zahlte eine Kriegsentschädigung. Der Kirchenstaat wurde ebenfalls in die Einheitsbestrebungen verwickelt. Die Bevölkerung Roms forderte bei Ausbruch der Feindseligkeiten zwischen Sardinien und Österreich von Papst Pius Ix. 1848 eine Kriegserklärung an Österreich. Der Papst verweigerte diese. Da brach in Rom die Revolution aus, der Papst floh in das Königreich Neapel, nach Gaeta. Napoleon, damals Präsident der Französischen Republik, schickte ein Heer nach Rom, das die italienischen Freischaren mit ihrem Anführer Garibaldi schlug, den Papst nach Rom zurückführte und zu seinem Schutz eine Besatzung dort ließ. Daß der Papst sich auf fremde Truppen stützte, machte seine weltliche Herrschaft mißliebig. Vorläufig war aber die alte Ordnung in Italien hergestellt. Zehn Jahre später, im Jahre 1859, nahm Viktor Emanuel Ii. den Krieg gegen Österreich in Oberitalien wieder auf. Frankreich trat auf die Seite Viktor Emanuels gegen Österreich. Bei Magenta und Sol-ferino wurden die österreichischen Truppen trotz tapferster Gegenwehr geschlagen. Österreich mußte die Lombardei an Frankreich abtreten. Frankreich überließ sie Viktor Emanuel. Toskana, Modena und Parma erklärten sich durch Volksabstimmung für Anschluß an Viktor Emanuel. Frankreich erhielt für seine Hilfe Savoyen, das Stammland Viktor Emanuels, und das Gebiet von Nizza. Nun kamen Neapel und Sizilien an die Reihe. Garibaldi, der kühne Freischarenführer, stürzte die königliche Herrschaft in Sizilien; der König floh. Jetzt wandte sich Viktor Emanuel gegen den Kirchenstaat. Er stellte an den Papst die-Forderung, seine Truppen zu entlassen. Der Papst weigerte sich. Da rückten die Truppen des Königs in den Kirchenstaat ein und schlugen die päpstlichen Truppen bei Ca'stelsidardo. Der Kirchenstaat wurde bis auf Rom und die Römische Ebene besetzt. Rom und die Römische Ebene wurden von französischen Truppen beschützt. Dieses Gebiet und Venezien waren die einzigen Landstriche, die Viktor Emanuel noch nicht unterworfen waren. Da erklärte 1861 die italienische Volksvertretung Viktor Emanuel zum Könige von Italien. Der Krimkrieg, 1853—56. Kaiser Nikolaus I. von Rußland beanspruchte von der türkischen Regierung das Schutzrecht über die Christen griechischen Bekenntnisses im Türkischen Reiche. Da die Forderung zurück-

5. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 84

1909 - Leipzig : Hirt
84 V. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. zurücktrete. In diesem Falle hätte Österreich seine in Italien stehenden Truppen gegen Preußen verwenden können. Aber Viktor Emanuel lehnte den Sonderfrieden ab und blieb dem Verbündeten treu. Das beschleunigte den Friedensschluß zwischen Preußen und Österreich. Friedensschluß. Im Frieden zu Prag trat Österreich aus dem Deutschen Bunde aus; Preußen erhielt als Entschädigung für die Kosten des Krieges von Österreich 60 Million Mark; ferner wurden das Königreich Hannover, das Kurfürstentum Hessen, die Freie Stadt Frankfurt, das Herzogtum Nassau und die Herzogtümer Schleswig-Hol-stein dem Preußischen Staat einverleibt. Durch diese Erwerbungen erreichte das preußische Staatsgebiet einen Umfang von 350000 Quadratkilometern mit etwa 23 Million Einwohnern, und Preußen wurde äußerlich eine Großmacht. Preußen verlangte von Österreich die Abtretung Veneziens an König Viktor Emanuel von Italien für dessen indirekte Hilfe. Außer diesem Gebiete, das nach seiner geographischen Lage zu Italien gehört, verlor Österreich nichts von seinem Länderbesitze; denn der Zweck des Krieges war nicht, Österreich zu schwächen, sondern seinen Austritt aus dem Deutschen Bunde zu bewirken. Auch die süddeutschen Staaten behielten ihre Länder. Sie sollten ans Gegnern Bundesgenossen werden. 5. Der Norddeutsche Bund. Nach dem Kriege gegen Österreich vereinigten sich die Staaten des nördlichen und mittlern Deutschland zu dem Norddeutschen Bunde, dessen Leitung Preußen übernahm. Ein Norddeutscher Bundesrat als Vertretung der Bundesfürsten und ein Norddeutscher Reichstag als Volksvertretung wurden eingerichtet. Beide hatten ihren Sitz in Berlin. Graf Bismarck wurde Bundeskanzler. Mit den süddeutschen Staaten wurde ein Schutz- und Trutzbündnis geschlossen, in dem diese sich verpflichteten, in einem Kriege des Norddeutschen Bundes gegen auswärtige Feinde ihre Truppen unter Preußens Oberbefehl zu stellen. 6. Die wichtigsten Ereignisse in den übrigen Staaten. Der Bürgerkrieg in Nordamerika. Nachdem die Vereinigten Staaten ihre Freiheit erkämpft hatten, breiteten sie ihre Herrschaft immer weiter nach Süden und Westen aus. Als die europäischen Mächte 1823 Spanien zur Unterwerfung seiner amerikanischen Kolonien helfen wollten, stellte der Kongreß auf Vorschlag seines Präsidenten Monroe den Grundsatz auf, daß die Vereinigten Staaten eine Einmischung Europas

6. Deutsche Geschichte - S. 154

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
154 Das Zeitalter des Emporlommens Preußens 1648—1786. eine hervorragende Stellung einnahm, England, Holland, Savoyen und Portugal, um den französischen Prinzen wieder vom Thron zu stoßen und den Habsburger Karl, der sich als König von Spanien Karl Iii. nannte, zu erheben. Die bedeutendsten Feldherrn der vereinigten Mächte waren Prinz Eugen von Savoyen und der Engländer Herzog von Marlborough; der letztere war ebenfalls ein bedeutender Heerführer, dazu ein schöner, stattlicher und gewandter Mann, aber bei weitem weniger selbstlos als Prinz Eugen; vielmehr wurde ihm mit Grund großer Ehrgeiz und Habsucht vorgeworfen. Ludwig Xiv. stand einem gewaltigen Bündnis gegenüber; immerhin gebot er über ein starkes, von bedeutenden Feldherrn geführtes Heer und verfügte in unbeschränkter Machtvollkommenheit über die Hilfsquellen seines Landes, während die Verbündeten nicht immer einig waren. Auf seiner Seite standen zwei deutsche Fürsten: Kurfürst Max Emanuel von Bayern und fein Bruder, der Erzbischof von Köln. Der Krieg, einer der größten in der Geschichte Europas, wurde in Deutschland, den spanischen Niederlanden, Italien und Spanien geführt. Im Jahre 1704 siegten Prinz Eugen und Marlborough über die vereinigten Hvchstädt. Franzosen und Bayern bei Aöh st ä d t an der Donau; in der Schlacht zeichneten sich die Brandenburger unter Leopold von Dessau besonders aus. Die Franzosen und mit ihnen der Kurfürst von Bayern wurden nunmehr über den Rhein hinübergetrieben. Zwei Jahre später gewann Prinz Eugen Turin, durch den Sieg bei % u x i n, wo sich wiederum die Brandenburger ehrenvoll hervortaten, Oberitalien; in demselben Jahre siegte Marlborough bei Ramtllies. R a m i l l i e s in den Niederlanden und eroberte dieses Land. In den beiden ^Udenarde.blutigen Schlachten von Oudenarde im Jahre 1708 und Malplaque t im Jahre 1709 siegten die beiden Feldherrn der Verbündeten gemeinsam und behaupteten nicht nur die Niederlande, sondern drangen bereits in Nordfrankreich ein. Auch in Spanien hatte damals Karl Iii. einige Erfolge, die freilich nicht dauernd waren. Ludwig Xiv., dessen Heere geschlagen, dessen Geldmittel erschöpft, dessen Untertanen durch furchtbaren Steuerdruck erschöpft waren, war bereits geneigt, Frieden zu schließen und seinen Enkel Philipp im Stich zu lassen. Als aber die Verbündeten von ihm verlangten, er solle sich selbst am Kampfe gegen Philipp V. beteiligen, weigerte er sich dessen. Da traten nacheinander zwei für ihn sehr günstige Ereignisse ein. Die Engländer wurden kriegs-müde, und Marlborough und das kriegliebende Ministerium wurden gestürzt. Dazu kam, daß 1711 Kaiser Joseph I. starb, ohne Söhne zu 1711-1740. hinterlassen, und sein Bruder Karl als Karl Vi. deutscher Kaiser wurde; ' Wuhyu \\ ,Vu

7. Deutsche Geschichte - S. 234

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
234 Das Zeitalter der Zerstörung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. Dieser Krieg hatte weitreichende Folgen. In den kleinen Staaten Oberitaliens, in Toskana und dem größten Teil des Kirchenstaates waren Volksauf st ände ausgebrochen und die Regierungen gestürzt worden. Jetzt schlossen sich die Landesteile an Sardinien an. Ferner landete der Freischarenführer Giuseppe Garibaldi an der Westecke Siziliens, eroberte diese Insel, setzte dann nach dem Festlande des Königreichs Neapel über und stürzte auch hier die bourbonische Regierung. So entstand ein Königreich Königreich Italien, dessen erster König Viktor Emanuel war; mit Ausnahme von Renetten, das noch österreichisch war, und von Rom, wo noch der Papst herrschte, waren die italienischen Landschaften — zum ersten Male wieder seit den Tagen der Völkerwanderung — zu einem Einheitsstaate vereinigt. § 237. Friedrich Wilhelms Iv. Ausgang. Der Grund, weshalb 1858. König Friedrich Wilhelm Iv. die Regierung im Jahre 1858 an seinen Bruder abgeben mußte, war ein schweres Gehirnleiden gewesen, das 1861. ihn im Jahre 1857 befallen hatte. Am 2. Januar 1861 starb der König zu Sanssouci. Unter seiner Regierung hatte Preußen einige friedliche Erwerbungen gemacht. Die Fürsten von H o h e n z o l l e r n, die der schwäbischen Linie des Hauses angehörten, überließen ihr Land an Preußen, wogegen ihnen die Stellung preußischer Prinzen eingeräumt wurde. Einige Jahre später kaufte der preußische Staat von Oldenburg ein Stück Land am I a d e -b u s e u, um dort einen Kriegshafen anzulegen; hier ist später Wilhelmshaven entstanden. 3. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. 1861 — 1888. I. Die Gründung des neuen deutschen Reichs. Wilhelms I. Anfänge. § 238. König Wilhelms I. bisheriges Leben. König Wilhelm I. war geboren am 22. März 1797. In seinem zehnten Lebensjahre erlebte er den Zusammenbruch Preußens; mit der Königin Luise, seiner Mutter, mußte er damals bis Memel fliehen. 1810 verlor er die geliebte Mutter durch den Tod. Nach der Schlacht bei Leipzig durfte er sich der Armee der Verbündeten

8. Deutsche Geschichte - S. 296

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
296 Geschichtliche Tabellen. 1799 — 1812 1797 — 1840 1799 — 1804 1798—1801 1800 1801 1803 1804—1814 1805 1806 1806 1806—1807 1806 14. Okt. 1807 Ii. Die Aufrichtung Der napoleouischen Weltherrschaft. Friedrich Wilhelm Iii. Napoleon als erster Konsul. Der zweite Koalitionskrieg (England, Österreich, Paul I. von Rußland). Sieg Napoleons bei Marengo, Moreaus bei Hohenlinden. Friede von Luniville. Umsturz der Reichsverfassung. Säkularisation der geistlichen Reichsstände und Einziehung der Reichsstädte. Napoleons Kaisertum. Königreich Italien. Der dritte Koalitionskrieg (England, Österreich, Alexander I. von Rußland). Kapitulation Macks bei Ulm. Niederlage der französischen Flotte bei Trafalgar. Dreikaiserschlacht bei Ansterli tz. Friede von Preßburg. Napoleon gibt Neapel an seinen Bruder Joseph, Holland an Louis, Berg an Murat. Der Rheinbund. Franz Ii. legt die deutsche Kaiserkrone nieder. Preußifch-franzöfifch-ruffischer Krieg. Tod des Prinzen Louis Ferdinand bei Saalfeld. Niederlage bei Jena und Auerstedt. Kapitulation der Festungen. Verteidigung von Col-berg (Gneifenau), Graudenz (Courbiere), Glatz (Graf Götzen). Eingreifen der Russen. Unentschiedene Schlacht bei Preußisch-Eylau. Niederlage bei Friedlanb. Tilsiter Friede: Abtretung der linkselblschen Besitzungen Preußens (Königreich Westfalen unter Jerome) und der polnischen Erwerbungen außer Westpreußen (Herzogtum Warschau). Bündnis Napoleons und Alexanders. Aussaugung Preußens durch die französische Armee.

9. Deutsche Geschichte - S. 300

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
300 Geschichtliche Tabellen. 1859 1861—1888 1858 1861 1862 1864 18. April 28 /29. Juni 1865 1866 3. Sun 1866—1870 1870—1871 19. Süll Der ftanzösisch-österreichisch-italienische Krieg. Magenta. Solferino. Entstehung des Königreichs Italien. Z. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. I. Die Gründung des neuen deutschen Reichs. Beginn der Regentschaft des Prinzen von Preußen. Thronbesteigung Wilhelms I. Die Heeresreform. Albrecht von Roon. Der Verfassungskonflikt. Berufung Bismarcks zum Ministerpräsidenten. Der dänische Krieg. Erstürmung der Düppeler Schanzen. Erstürmung von Alsen. Friede von Wien; Abtretung der Elbherzogtümer an Preußen und Österreich. Konvention von Gastein. Teilung der Verwaltung der Herzogtümer, Anfall Lauenburgs an Preußen. Der deutsche Krieg. Preußens Bündnis mit Italien. Nlederlagen der Italiener bei Custoza (Erzherzog Albrecht) und Lissa. Schlacht bei Langensalza. Kapitulation der Hannoveraner. Siegreiche Gefechte der e r st e n und der E l b a r m e e bei Podol, Münchengrätz und Gitschin. Niederlage und Sieg der zweiten Armee bei Trautenau; Steinmetz' Siege bei Nachod, Skalitz und Schweinschädel. Sieg der preußischen Armeen bei K ö n i g g r ä tz über Benedek. Siege der Main arm e e. Der norddeutsche Bund. Schutz- und Trutzbündnisse Preußens mit den süddeutschen Staaten. Versuch Napoleons, Luxemburg zu erwerben. Der deutsch-französische Krieg. Die französische Kriegserklärung.

10. Deutsche Geschichte - S. 194

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
194 Dar Zeitalter der Zerstörung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. Jahre vorher besetzt hatten, auf das aber Georg Iii. von England keineswegs verzichtet hatte. So verfeindete sich Preußen mit England und verbündete sich mit seinem natürlichen Gegner Frankreich. § 205. Der Rheinbund und das Ende des deutschen Reichs. Durch die Schlacht von Austerlitz hatte Napoleons Macht einen gewaltigen Auf-mt?Sen: 1'chidimg genommen. Mit tyrannischer Willkür verfügte er nunmehr über Napoleons Staaten und Völker. In N e a p e l erklärte er die dort herrschende Dynastie der Bourbonen für abgesetzt und setzte seinen Bruder Joseph als König ein; der batavischeu Republik machte er ein Ende, schuf ein Königreich Holland und verlieh es seinem Bruder Ludwig; am Niederrhein stiftete er ein Großherzogtum B e r g, das sein Schwager, der Neitergeneral Joachim Murat, erhielt. Ferner wurden die Lande zahlreicher Fürsten, Grasen und Herren in Süd- und Westdeutschland eingezogen (mediatisiert), z.b. die Gebiete der Fürsten von Hohenlohe sowie der Fürsten von Thurn und Taxis, welche im alten Reich die Post verwaltet hatten. Diese Gebiete wurden unter sechzehn Staaten verteilt, welche zu einem unter Napoleons Protektorat Der Rhein- stehenden Bunde, dem Rheinbünde, zusammentraten. Dazu gehörten U" u.a. die Königreiche Bayern und Württemberg, die Großherzogtümer B a d e n, H e s s e n - D a r m st a d t und Berg. Die Rheinbundstaaten stellten dem Kaiser der Franzosen Truppen für alle seine Kriege. So begannen für Deutschland die Jahre der Demütigung unter die Fremdherrschaft. Bei dem Nürnberger Buchhändler Palm erschien damals eine Schrift: „Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung"; da er sich weigerte deu Verfasser zu nennen, wurde er erschossen. Da^Endedcs Gründung des Rheinbundes bedeutete die Auflösung des ° 1806. deutschen Reiches. Im August 1806 legte der deutsche Kaiser Franz Ii die deutsche Kaiserkrone nieder; das Reich, das einst die Sachsenkaiser geschaffen hatten, hatte aufgehört zu sein. Schon im Jahre 1804 hatte Franz den Titel eines Kjnf ers von Oft erreich angenommen; er heißt als solcher Franz I. Die Besiegung Preußens. 1806 — 1807. sckdrich § 206. Friedrich Wilhelm Ii. und Friedrich Wilhelm Iii. Unter ?78«"bis Friedrich Wilhelm Ii. hatte sich der preußische Staat beträchtl ch 1797. v^größert. Zunächst waren die beiden Fürstentümer Ansbach und Bayreuth, der bisherige Besitz der fränkischen Hohenzollern, an Preußen
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